
Beißende und stechende Insekten
Die Bisse/Stiche von Mücken, Bettwanzen, Zecken oder Flöhen sind zwar meist nicht schmerzhaft, allerdings sorgen Sie häufig für einen unagenehmen Juckreiz. Dies passiert in der Regel, wenn die Tiere sich bei Ihnen eingenistet haben.
Insektenbisse
Ein Insektenbiss ist eine Verletzung der Haut, die entsteht, wenn ein Insekt die Haut mit seinem Mundwerkzeug durchdringt, um Blut zu saugen.Sobald Sie zubeißen, injizieren sie ihren Speichel, um die Blutgerinnung zu vermeiden. Dabei kann es zu Schmerzen, Rötung, Schwellung, Juckreiz oder sogar allergischen Reaktionen kommen.
In vielen Teilen der Welt verbreiten Parasiten ernstzunehmende Krankheiten. Informieren Sie sich also immer vor der Reise in tropische Länder über die Insekten und sorgen Sie mit Impfungen zur Vorbeugung, um sich keinen Gefahren auszusetzen.
Wer wird am ehesten gestochen?
Insekten „beißen“ oder stechen keine Menschen aus Vorliebe, sondern meistens aus einem biologischen Antrieb – zum Beispiel, um Blut zu saugen oder sich zu verteidigen. Trotzdem gibt es einige Faktoren, die bestimmte Menschen für stechende oder beißende Insekten attraktiver machen.
Besonders „beliebt“ bei Insekten sind Menschen, die:
Mehr CO₂ ausatmen
- Insekten wie Mücken werden stark von Kohlendioxid angezogen.
- Große Menschen oder Schwangere atmen mehr CO₂ aus → attraktiver für Insekten.
Höhere Körpertemperatur haben
- Warme Haut zieht besonders Mücken, Bremsen und Flöhe an.
- Sport, Fieber oder Alkohol erhöhen die Hauttemperatur.
Mehr schwitzen
- Schweiß enthält Milchsäure, Ammoniak und andere Stoffe, die Mücken anlocken.
- Auch Körpergeruch spielt eine Rolle – genetisch und durch Hygiene beeinflusst.
Bestimmte Gene haben
- Manche Menschen scheinen durch ihre Hautbakterien und Blutgruppe (z. B. 0+) attraktiver zu sein.
- Studien zeigen: Mücken bevorzugen teils bestimmte Blutgruppen.
Bestimmte Parfums oder Pflegeprodukte tragen
- Süßlich-fruchtige oder blumige Düfte ziehen viele Insekten an (auch Wespen oder Bienen).
- Ebenso manche Cremes, Sonnenlotionen oder Deos.

Insektenbisse richtig behandeln
Die richtige Behandlung von Insektenbissen hängt davon ab, welches Insekt gestochen oder gebissen hat und wie stark die Reaktion ist.
Erste Hilfe bei leichten Reaktionen (z. B. Juckreiz, Rötung, Schwellung)
Stachel entfernen (wenn vorhanden)
- Bei Bienenstichen kann der Stachel in der Haut stecken. Entfernen Sie ihn vorsichtig mit einer Pinzette oder einer stumpfen Kante (z. B. Kreditkarte). Kein Quetschen, sonst gelangt mehr Gift in die Haut.
Kühlen
- Kälte (z. B. Kühlpack, kalter Waschlappen) hilft gegen Schwellung und Juckreiz.
- 10–15 Minuten kühlen, bei Bedarf wiederholen.
Desinfizieren
- Stichstelle mit Wasser und milder Seife reinigen, evtl. mit einem Desinfektionsmittel behandeln.
Juckreiz und Schwellung lindern
- Antihistaminika-Gel (z. B. Fenistil, Soventol) oder
- Hydrocortison-Creme (z. B. Fenicort, rezeptfrei bis 0,5 %) oder
- Hausmittel: Essigwasser, Zwiebelscheibe, Aloe Vera
Bei stärkeren Reaktionen (aber ohne Notfallcharakter)
- Starke Schwellung, die sich ausbreitet (z. B. ganze Hand oder Fuß) →
Antihistaminikum zum Einnehmen - Schmerzmittel bei Bedarf (z. B. Ibuprofen oder Paracetamol)
- Beobachten Sie die Stelle über 1–2 Tage – wenn die Schwellung nicht abnimmt oder sich verschlechtert, gehen Sie unbedingt zum Arzt
Wann sofort zum Arzt oder Notruf wählen (112)
Rufe den Notarzt, wenn eine allergische Reaktion auftritt:
- Atemnot, Engegefühl in der Brust
- Schwellung von Zunge, Lippen oder Hals
- Nesselsucht (große Quaddeln am ganzen Körper)
- Kreislaufprobleme, Schwindel, Übelkeit, Ohnmacht
Spezialfall: Zeckenbiss
- Zecke mit feiner Pinzette oder Zeckenkarte entfernen (nicht drehen oder quetschen)
- Stelle beobachten (Rötung, Wanderröte?)
- Bei Symptomen oder Wanderröte → Arzt wegen Borreliose-Gefahr
Beißende Insekten in der Wohnung
Niemand wünscht sich einen Parasitenbefall in der Wohnung, schon gar nicht von beißenden Insekten. Im fogenden zeigen wir Ihnen die häufigsten in der Wohnung zu findenden Insekten.
Mücken:
Mücken beißen (bzw. stechen) in erster Linie dann, wenn sie aktiv auf Nahrungssuche sind – das heißt: wenn sie Blut brauchen. Nur die weiblichen Mücken stechen, da sie das Eiweiß im Blut zur Eiproduktion benötigen.
Die Stechmücke ist meistin der Dämmerung und Nacht (abends, früh morgens) aktiv.
Die Asiatische Tigermücke ist jedoch Tagaktiv, v. a. morgens und spätnachmittags.
Wann du besonders gefährdet bist:
- In der Nähe von stehendem Wasser (z. B. Teiche, Regentonnen, Pfützen)
→ Brutstätten für Mücken - An warmen, windstillen Tagen
→ Mücken mögen warme, feuchte Bedingungen - Bei schwitzender oder parfümierter Haut
→ CO₂, Schweiß, Körperwärme und Duftstoffe ziehen sie an - In der Dämmerung draußen sitzen (z. B. im Garten, am See)
→ Klassiker für Mückenstiche
Mücken orten ihre Opfer über:
- Kohlendioxid (CO₂) in der Atemluft
- Körperwärme
- Milchsäure und andere Duftstoffe im Schweiß
- Bewegung und dunkle Kleidung
Flöhe:
Flöhe beißen jederzeit, sobald sie Zugang zu einem Wirt (Mensch oder Tier) haben – Tag und Nacht. Im Gegensatz zu Mücken sind Flöhe nicht an bestimmte Tageszeiten gebunden, sondern stechen (bzw. beißen), wenn sie Hunger haben und einen geeigneten Wirt gefunden haben.
Wann beißen Flöhe?
- Sobald sie auf dem Wirt sind (z. B. durch Kontakt mit Haustieren, Teppichen oder Kleidung)
- Mehrmals hintereinander, um genug Blut zu saugen
→ typisch: 3–5 Bisse in Reihe oder Gruppe - Sowohl tagsüber als auch nachts
- Besonders oft: nachts im Bett, wenn du zur Ruhe kommst und der Floh sich am Körper orientierten kann
Was zieht Flöhe an?
- Körperwärme
- Bewegung
- Vibrationen (z. B. Schritte)
- CO₂ (aus der Atemluft)
So erkennst du Flohbisse:
- Kleine, rote Stiche – oft in Reihen oder gruppiert
- Starker Juckreiz, oft schlimmer als bei Mücken
- Häufig an Beinen, Füßen, Knöcheln, manchmal auch an Hüften oder Armen
- Teilweise mit kleinen Blutpunkten oder Quaddeln
Wenn du den Verdacht hast, Flohbisse zu haben, lohnt es sich:
- Haustiere kontrollieren und ggf. behandeln (Spot-On, Flohkamm, Tierarzt)
- Wohnung gründlich saugen (v. a. Teppiche, Ritzen, Polstermöbel)
- Bettwäsche, Kleidung, Decken bei 60 Grad waschen
Bettwanzen:
Bettwanzen beißen fast ausschließlich nachts, wenn Sie schlafen. Sie sind nachtaktive Parasiten und orientieren sich dabei an derKörperwärme und dem CO₂ in deiner Atemluft
Bettwanzen saugen Blut für ca. 5–10 Minuten und ziehen sich dann zurück.
Sie brauchen nur alle paar Tage (5–10 Tage eine Blutmahlzeit). Dadurch, dass die Bettwanzen aber sogut wie nie alleine sind, können regelmäßig neue Stiche auftreten.
Wie erkenne ich Bettwanzenbisse?
- Mehrere Bisse in Reihe oder Gruppe (oft 3–5 nahe beieinander → „Wanzenstraße“)
- Starker Juckreiz, oft mit Verzögerung (nach einigen Stunden oder am nächsten Tag)
- Rötung, kleine Schwellung oder Quaddeln
- Bevorzugte Stellen: unbedeckte Haut – Arme, Beine, Rücken, Hals
Wichtig zu wissen:
- Bettwanzenbisse treten oft nachts auf, aber der Juckreiz beginnt oft erst Stunden später.
- Nicht jeder reagiert gleich stark – manche Menschen bemerken die Bisse kaum, andere sehr intensiv.
- Sie übertragen keine Krankheiten, sind aber sehr unangenehm und schwer loszuwerden.
Zecken:
Der Begriff „Zeckenbiss“ ist zwar weit verbreitet, aber eigentdlich falsch. Zecken stechen mit ihrem Mundwerkzeug, um Blut zu saugen.
Wann stechen Zecken?
- Hauptsächlich tagsüber, vor allem morgens und spätnachmittags
- Frühling bis Herbst, besonders April–Oktober (bei Temperaturen ab ca. 7–10 °C)
- Feucht-warmes Wetter ist ideal für Zecken (z. B. nach Regen)
- Zecken sind aktiver bei hoher Luftfeuchtigkeit, z. B. im Wald, hohem Gras, Büschen
Wie stechen Zecken?
- Zecken krabbeln auf ihren Wirt (Mensch oder Tier) und suchen eine geeignete, dünne Hautstelle (z. B. Kniekehle, Leiste, Achsel, Haaransatz).
- Sie stechen die Haut an und verankern ihr Mundwerkzeug fest.
- Dann saugen sie mehrere Stunden bis Tage lang Blut.
- Sie geben Speichel ab, der betäubend wirkt – darum merkt man den Stich meist nicht sofort.
Typische Stellen für Zeckenstiche beim Menschen:
- Kniekehlen
- Leistenbereich
- Achseln
- Bauchnabel
- Hals / Haaransatz
- Hinter den Ohren
Warum sind Zecken gefährlich?
Zecken können Krankheiten übertragen, z. B.:
- Borreliose (Bakterien) → Wanderröte, grippeähnliche Symptome
- FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) → Virusinfektion, v. a. in Risikogebieten
Insektenbisse und Stiche vorbeugen
Stiche und Bisse von Insekten lassen sich leider nicht komplett vermeiden. Allerdings gibt es Möglichkeiten um die Anzahl der Stiche gering zu halten und vorzubeugen.
Kleidung als Barriere
- Lange, helle Kleidung tragen (z. B. dünne Langarmshirts, Hosen, Socken)
- Hosenbeine in die Socken stecken, besonders in hohem Gras oder Wald
- Helle Farben bevorzugen – dunkle Kleidung zieht Mücken an
- Enge Kleidung meiden – Insekten können durch dünne Stoffe stechen
Schutz in Innenräumen
- Fliegengitter an Fenstern und Türen anbringen
- Moskitonetze über dem Bett (besonders in Risikogebieten)
- Insektenstecker / Verdampfer für die Nacht
- Keine offenen Lebensmittel oder süßen Getränke herumstehen lassen
Bestimmte Zeiten & Orte meiden
- Dämmerung und frühe Morgenstunden → Mücken besonders aktiv
- Wasseransammlungen meiden (Teiche, Sümpfe, Regentonnen)
- Nicht barfuß durch Gras gehen → Schutz vor Zecken, Ameisen & Wespen
Körperpflege anpassen
- Starken Schweißgeruch vermeiden (häufig duschen)
- Duftstoffe meiden, z. B. Parfüm, duftende Cremes, Haarspray → kann Mücken anlocken
Haustiere schützen
- Tiere regelmäßig mit Floh- und Zeckenschutz behandeln
- Hundedecken, Katzenkörbchen und Teppiche regelmäßig reinigen

Wir helfen Ihnen bei der Bekämpfung von Bettwanzen, Flöhen und Wespen.
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