Schädlinge nach Betriebsstillstand: Ein unterschätztes Risiko für Betriebe
Betriebsstillstände – etwa durch Betriebsferien, Umbauten, saisonale Schließungen oder wirtschaftliche Gründe – sind für viele Unternehmen unvermeidbar. Was jedoch häufig unterschätzt wird: Leerstände bieten ideale Bedingungen für Schädlinge. Ohne regelmäßige Kontrollen und menschliche Aktivität können sich Nager, Insekten und andere Schädlinge unbemerkt ausbreiten.
Warum steigt das Schädlingsrisiko bei Stillstand?
Während des laufenden Betriebs wirken viele Faktoren abschreckend auf Schädlinge: Licht, Lärm, Bewegung und regelmäßige Reinigung. Fällt all dies weg, entstehen optimale Bedingungen:
- Keine Störung durch Personal oder Kunden
- Konstante Temperaturen in Innenräumen
- Zugang zu Restnahrung, Verpackungen oder Abfällen
- Fehlende Sichtkontrollen und verzögerte Reaktionen
Besonders problematisch ist dies in Lebensmittelbetrieben, Lagern, Kantinen und Verkaufsflächen.
Typische Schädlinge nach Betriebsstillstand
Nager (Mäuse und Ratten)
- Nutzen Leerstände als Rückzugs- und Nistplätze
- Verursachen Schäden an Kabeln, Dämmung und Waren
- Hohes Risiko für Kontamination durch Kot und Urin
Schaben (Kakerlaken)
- Verstecken sich in warmen, dunklen Bereichen
- Vermehren sich schnell und bleiben lange unentdeckt
- Besonders kritisch für Hygiene und Lebensmittelkontrollen
Ameisen & Vorratsschädlinge
- Finden leicht Zugang zu gelagerten Produkten
- Befallen Verpackungen, Rohstoffe und Trockenwaren
Fliegen & Motten
- Entwickeln sich aus vorhandenen Eiern oder Larven
- Werden oft erst beim Wiederöffnen bemerkt
Risiken für Unternehmen
Ein Schädlingsbefall nach einem Betriebsstillstand kann schwerwiegende Folgen haben:
- Verzögerte Wiedereröffnung
- Beanstandungen durch Behörden oder Auditoren
- Verstoß gegen HACCP- und Hygienevorgaben
- Image- und Vertrauensverlust
- Zusätzliche Kosten durch Sanierung und Entsorgung
Präventive Maßnahmen vor dem Stillstand
Um Probleme zu vermeiden, sollten Unternehmen vor der Schließung aktiv werden:
- Gründliche Reinigung aller Bereiche
- Entfernung aller Lebensmittel und Abfälle
- Kontrolle von Türen, Fenstern und potenziellen Eintrittsstellen
- Sicherstellung eines aktiven Schädlingsmonitorings
- Dokumentation der Maßnahmen (wichtig für HACCP)
Maßnahmen während des Stillstands
Auch während einer Schließung ist Prävention möglich und sinnvoll:
- Regelmäßige Kontrollgänge (intern oder extern)
- Einsatz von Monitoring-Systemen (Köderstationen, Fallen)
- Zusammenarbeit mit einem professionellen Schädlingsbekämpfer
- Schnelles Eingreifen bei ersten Anzeichen
Kontrolle vor der Wiedereröffnung
Vor der Wiederaufnahme des Betriebs sollte unbedingt erfolgen:
- Vollständige Schädlingsinspektion
- Bewertung aller Monitoring-Ergebnisse
- Ggf. gezielte Bekämpfungsmaßnahmen
- Dokumentierte Freigabe für den Betrieb
Dies ist besonders wichtig für amtliche Kontrollen und Zertifizierungen.
Fazit
Ein Betriebsstillstand bedeutet kein Stillstand für Schädlinge – im Gegenteil. Gerade in dieser Phase ist ein strukturiertes Schädlingsmonitoring entscheidend, um Risiken zu minimieren und einen reibungslosen Neustart zu gewährleisten.
Professionelle Prävention ist dabei deutlich günstiger und effektiver als eine spätere Bekämpfung.
















